Insekten mit einem silbergrauen, schuppenförmigen Körper, die gerne an trockenen, warmen Orten leben, sind die weitverbreiteten Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata).
11 – 15 mm
grau, braun
bis zu 30 mg
mittel
Obwohl Papierfischchen seltener vorkommen als Arten aus derselben Familie wie das Silberfischchen, können sie oft größeren Schaden anrichten. Diese Insekten bevorzugen trockene, warme Umgebungen und leben daher in Mitteleuropa ausschließlich in menschlichen Behausungen. Oft werden sie versehentlich in Verpackungen eingeschleppt, zum Beispiel bei Paketlieferungen, und machen es sich dann in ihrem neuen Zuhause bequem. In den letzten Jahren hat die Sichtung und Berichterstattung über Papierfischchen zugenommen.
Insekten
annähernd weltweit
Hinterleib mit drei langen Anhängen
Die Familie der Papierfischchen zählt zu den Ur-Insekten, die bereits seit mehr als 300 Millionen Jahren existieren. Sie gehören zur Ordnung der Fischchen, von denen in Mitteleuropa sechs Arten vorkommen. Weltweit sind allerdings rund 470 Arten bekannt.
Diese Insekten können durch ihren grauen bis graubraunen, geschuppten Körper leicht erkannt werden. Zum Hinterleib hin wird der Körper schmaler. Sie haben zwei lange Antennen oder Fühler am Kopf und drei lange Schwanzanhänge als Tastorgane am Hinterleib. Die seitlichen Schwanzanhänge bezeichnet man als Cerci genannt und das mittlere als Terminalfilum. Ohne diese Tastorgane sind Papierfischchen flach, flügellos und etwa 1 bis 1,5 cm groß, aber mit ihren Tastorganen sind sie mehr als dreimal so groß.
Die Länge der Fühler und Schwanzanhänge ist ausschlaggebend für die Unterscheidung der Papierfischchen von anderen Fischchenarten. Beim Papierfischchen sind beide verhältnismäßig lang, meist jeweils länger als ihr Körper. Papierfischchen besitzen beißend-kauende Mundwerkzeuge, mit denen sie sich durch unterschiedliche Materialien wie beispielsweise Papier und Karton fressen können.
Wie bereits erwähnt, gibt es neben dem Papierfischchen noch weitere Arten von Fischchen. Das Silberfischchen ist hierzulande am häufigsten anzutreffen, aber es existieren auch andere Arten, wie beispielsweise das Ofenfischchen, das Kaminfischchen und das Geisterfischchen. Im Gegensatz zum Silberfischchen unterscheidet sich das Papierfischchen sowohl in seinem Erscheinungsbild als auch in seinem bevorzugten Lebensraum:
● Das Silberfischchen ist mit circa 11 mm Größe zumeist ein wenig kleiner als das Papierfischchen
● Seine Fühler und insbesondere die Schwanzanhänge sind merklich kürzer
● Es zieht einen feuchtwarmen Lebensraum vor
● Ihr Körper ist silbern glänzend, dagegen sehen Papierfischchen eher matt aus
Papierbasierte Stoffe
6 bis 8 Jahre
Ohrwürmer, Spinnen
Papierfischchen bevorzugen beheizte Gebäude aufgrund der optimalen Lebensbedingungen, die trockene und warme Orte bieten. Die ideale Umgebung für diese Insekten umfasst eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50 % und Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Allerdings sterben sie bei Temperaturen über 35 Grad Celsius oder unter 0 Grad Celsius. Zudem können sie auch bei weniger extremen Temperaturen und unpassender Luftfeuchtigkeit nur wenige Wochen bis Monate überleben und sich vermehren.
Diese Ur-Insekten meiden Licht und sind nachtaktiv. Daher halten sie sich bei Tageslicht in dunklen Verstecken auf, wie beispielsweise Spalten, Ritzen oder Orte mit wenig Licht. Während sie sich in der Dunkelheit auf Nahrungssuche begeben und sich paaren, legt ein weibliches Papierfischchen etwa 50 Eier pro Jahr in geeigneten Verstecken ab. Die Entwicklung von Ei bis erwachsenem Insekt dauert je nach Bedingungen der Umgebung etwa ein Jahr im günstigen Fall bis drei Jahre im ungünstigsten Fall und beinhaltet mehrere Häutungen.
LASSEN SIE SICH VON EXPERTEN HELFEN
Papierfischchen sind gefürchtet wegen ihrer Vorliebe für Papier, Kartonagen und ähnliche Materialien, welche bei einem starken Befall zu enormen Schäden führen können. Dies betrifft unter anderem Tapeten, Bücher, Fotos, Akten und andere Papiere sowie Verpackungen, die auch die verpackten Materialien beschädigen können. Nahrungsmittel wie Brotkrümel, Zucker oder pflanzliche Stoffe wie Baumwolle können als Nahrungsquelle dienen, aber ein Papierfischchen kann sogar fast ein ganzes Jahr ohne Nahrung überleben.
In den letzten Jahren hat das Papierfischchen vor allem durch Fälle in Museen, Archiven und Bibliotheken für Schlagzeilen gesorgt, da es die Bestände stark beschädigt hat. Obwohl der Schaden in Privathaushalten in den meisten Fällen geringer ausfällt, sollte ein Befall nicht unterschätzt werden und schnell bekämpft werden.
Im Falle einer geringen Anzahl von Papierfischchen ist schnelles Handeln ratsam, da sich die flinken und kleinen Tiere schnell vermehren können. Das unterscheidet sie vom Silberfischchen. Daher ist es wichtig, zunächst die Art des Fischchens herauszufinden, beispielsweise durch den Einsatz von Klebefallen, durch die zugleich der Erfolg der Bekämpfungsmaßnahmen zu beobachten ist.
Eine professionelle Schädlingsbekämpfung durch einen gut ausgebildeten Kammerjäger erfordert gute Kenntnisse und Erfahrungen, um die Verstecke der Schädlinge aufzuspüren und zu bekämpfen. Hierfür werden in der Regel Insektizide in den Verstecken oder in der Nähe platziert. Obwohl es auch Köderfallen gibt, suchen Papierfischchen normalerweise nicht aktiv nach Nahrung, sondern fressen, wenn sie etwas finden.
Um die Wirksamkeit der Bekämpfungsmaßnahmen zu überwachen, sind mehrere Besuche notwendig. Es ist auch hilfreich, begleitende Maßnahmen wie die Entfernung von Nahrungsquellen und die Aufrechterhaltung einer sauberen Umgebung. Eine regelmäßige Reinigung und Staubsaugen der Räume, insbesondere von Orten, die als Verstecke dienen, wie Sockelleisten, ist ebenfalls empfehlenswert. Um die Bekämpfungsmaßnahmen des Kammerjägers nicht zu durchkreuzen, sollten Sie sich hierbei mit ihm abstimmen.
Wenn Sie Papierfischchen in Ihrem Haus entdeckt haben und handeln möchten, können unsere Kammerjäger Ihnen effektiv bei der Bekämpfung helfen und Sie zu vorbeugenden und begleitenden Maßnahmen beraten. Der Preis für die Schädlingsbekämpfung hängt von der Intensität des Befalls ab und beträgt in der Regel zwischen 150 und 500 Euro pro Besuch, wobei ein bis vier Besuche erforderlich sein können. Es ist daher ratsam, frühzeitig zu handeln, um die Kosten niedrig zu halten.
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