Die Kugelkäfer (Gibbium psylloides) oder Buckelkäfer gehören zur Familie der Nagekäfer. Obwohl er weltweit vorkommt, tritt der Speckkäfer nur gelegentlich auf, jedoch oft in großen Mengen. Insbesondere sein häufiges massenhaftes Auftreten in Altbauten hat ihn bekannt gemacht.
2 – 3,5 mm
braunrot
ca. 2,5 mg
hoch
In Mitteleuropa gibt es etwa 70 Nagekäferarten, von denen nur einige als Schädlinge gelten. Der Kugelkäfer zählt zu diesen und wird von Schädlingsbekämpfern sowohl als Hygiene- als auch als Materialschädling bezeichnet. Ursprünglich stammt der Käfer aus dem arabischen und vorderasiatischen Raum, er ist inzwischen aber weltweit verbreitet. In Deutschland ist nur in menschlicher Umgebung zu finden und somit ein Kulturfolger.
Der Buckelkäfer, auch als Kugelkäfer bezeichnet, erhält seinen Namen aufgrund seiner kugeligen Form, die auf den ersten Blick an eine Spinne erinnert. Im Gegensatz zu vielen anderen Käfern ist er nicht flugfähig. Seine langen Fühler sind behaart und bestehen aus 11 Gliedern. Die braunroten Flügeldecken sind glatt, während der Bauch und die Beine behaart sind. Die Körperlänge des Kugelkäfers beträgt etwa 2-3,5 Millimeter. Die Larven des Kugelkäfers sind weiß und gekrümmt, sie erreichen eine Länge von etwa 3,5 Millimetern. Sie besitzen drei Paare von Brustbeinen.
Allesfresser
12 – 18 Monate
Lagererzwespe
Kugelkäfer sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl pflanzlicher und tierischer Materialien. Sie können Lebensmittel wie Getreide und Getreideprodukte jeglicher Art, aber auch Heu, Stroh, Samen, Drogen, Häute, Felle, Leder, Wollwaren, tote Insekten und Aas sowie Kot und vieles mehr befallen. Aufgrund ihrer vielseitigen Ernährungsgewohnheiten können sie potenziell Schäden an Vorräten und Textilien verursachen.
Pro Weibchen legen Kugelkäfer 50 bis 100 Eier, die anfangs weiß und später gelblich sind. Die Eier, die etwa 0,6 bis 1 mm lang sind, werden über mehrere Monate hinweg auf befallene Gegenstände gelegt und sind mit einem klebrigen Sekret bedeckt. Nach einer Ruhezeit von etwa 14 Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern. Diese Larven sind weiß bis hellbraun, spärlich behaart und können spinnen.
Nach etwa drei Häutungen verpuppen sich die ausgewachsenen Larven in einem gesponnenen Kokon. Bei einer Temperatur von rund 23 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70 % dauert die gesamte Entwicklungszeit etwa 96 Tage. In gemäßigten Klimazonen gibt es nur eine Generation pro Jahr. Es ist möglich, dass die Kugelkäfer in allen Stadien den Winter überdauern.
Kugelkäfer treten hauptsächlich in dunklen, feuchten und abgeschlossenen Teilen von Altbauten auf. Sie können alte Lagerhäuser, Bäckereien, Komposthaufen, Vogelnester und ähnliche Orte besiedeln.
Besonders in älteren Häusern mit Holzbalkendecken und Hohlräumen sind sie häufig anzutreffen. Nach Renovierungen oder Sanierungen von Wohnräumen können sie verstärkt wandernde Bewegungen zeigen. Diese Käfer werden oft als unerwünschte Mitbewohner betrachtet, da sie in großen Mengen auftreten und die Wohnqualität beeinträchtigen können.
Sie sind anpassungsfähig an kühle Temperaturen und können längere Zeit ohne Nahrung überleben. Sowohl die Larven als auch die Käfer sind nachtaktiv und verbringen den Tag eng aneinander gedrängt in Spalten und Ritzen.
LASSEN SIE SICH VON EXPERTEN HELFEN
Der Kugelkäfer stellt sowohl eine hygienische als auch eine materielle Bedrohung dar. Er verursacht Schäden, indem er Nahrungsmittel und gelagertes Getreide anfrisst und mit Kot, Larvenhäuten und Puppenhüllen verunreinigt. Zudem zerstört er Verpackungsmaterialien, in die sich die Larven von Gibbium psylloides zum Verpuppen hineinbohren. Ähnlich wie die Larven anderer Diebkäferarten produzieren auch die Kugelkäferlarven zahlreiche Spinnfäden, die das Nahrungsmittel vollständig durchziehen können.
Der Kugelkäfer kann auch Schäden an Kleidungsstücken, insbesondere solchen aus Wolle, verursachen. In Lagerhäusern oder Bäckereien kann er beträchtliche wirtschaftliche Verluste verursachen, wenn Getreideprodukte durch den Kugelkäfer und seine Larven verunreinigt werden. Zusätzlich können beim Nestbau Schäden auftreten, da der Kugelkäfer beispielsweise Stoffe und Papier zu Schaden kommen können.
Gesundheitlich gesehen, stellt der Kugel- oder Buckelkäfer für den Menschen keine Bedrohung dar.
Kugelkäfer sind lästige Schädlinge, die sowohl als Hygiene- als auch als Materialschädlinge betrachtet werden. Sie können sowohl Nahrungsmittel als auch Textilien und Verpackungsmaterialien beschädigen. Um eine effektive Bekämpfung der Kugelkäfer zu erreichen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich.
Als Mieter einer Wohnung ist es wichtig, den Vermieter oder die Hausverwaltung über einen Schädlingsbefall zu informieren, da sie für die Durchführung von Gegenmaßnahmen verantwortlich sind. In den meisten Fällen wird dann ein professioneller Schädlingsbekämpfer, auch bekannt als Kammerjäger, hinzugezogen und gegebenenfalls mit der Bekämpfung beauftragt.
Um eine effektive Bekämpfung zu ermöglichen, sollten Möbel und andere Einrichtungsgegenstände, die von den Schädlingen befallen werden könnten, an einen sicheren Ort gebracht werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Schädlinge sich weiter ausbreiten und Schaden anrichten können.
Sämtliche Schränke und andere Behälter, die von Kugelkäfern befallen waren, müssen sehr gründlich gereinigt werden. Handelt es sich um einen sehr starkem Befall, wird der Kammerjäger Mittel verwenden müssen, die es erfordern, die Wohnung oder das Haus für eine Weile zu verlassen. Selbst für erfahrene Schädlingsbekämpfer ist die Bekämpfung der Kugelkäfer eine echte Herausforderung.
Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Brutstätten der Käfer in der Regel in schwer zugänglichen Hohlräumen unter den Fußböden, in den Wänden oder auf dem Dachboden versteckt sind. Die Identifizierung und Analyse dieser Verstecke erfordert eine gründliche Untersuchung der Bausubstanz. Daher fühlen sich Mieter oder Eigentümer oft überfordert, wenn sie versuchen, die Käfer auf eigene Faust dazu zu bewegen, das Haus zu verlassen.
Die Herausforderung besteht darin, dass die Käfer in den versteckten Bereichen verbleiben und sich dort weiter vermehren können, selbst wenn Oberflächenbehandlungen durchgeführt werden. Es erfordert Fachkenntnisse und Erfahrung, um die Brutstätten zu lokalisieren und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der Käfer zu ergreifen.
Der Schlüssel zum Erfolg bei der Bekämpfung von Kugelkäfern liegt darin, den Aufenthaltsort als Ursprung des Problems zu identifizieren und zu behandeln. Um die Larven und Käfer direkt zu bekämpfen, werden verschiedene Kontaktinsektizide eingesetzt. Die Auswahl solcher Insektizide ist heutzutage vielfältig und es gibt sogar Optionen auf pflanzlicher oder biologischer Basis.
Die eingesetzten Kontaktinsektizide sind in Bezug auf Haustiere und Menschen relativ ungefährlich, da sie die Kugelkäfer entweder austrocknen oder ihr Nervensystem blockieren. Wenn es darum geht, die Käfer aus Lagerhallen oder Silos zu entfernen, wird häufig die Methode der Begasung angewendet. Diese Methode hat sich in der Praxis als wirksam erwiesen, erfordert jedoch ein gewisses Fachwissen in diesem Bereich.
Zudem kann auch die Lagererzwespe bei einem Kugelkäferbefall zur Bekämpfung eingesetzt werden.
LASSEN SIE SICH VON EXPERTEN HELFEN