Die Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist eine Art aus der Familie der Faltenwespen (Vespidae). Sie war bis 2014, die einzige Hornissenart in Europa. Seit dem verstärken sich die Vorkommen der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina).
10 – 40 mm
gelbschwarz, rotbraun
0,5 – 1,1 g
mittel
Die Hornissen (Vespa) sind eine Gattung der Hautflügler (Hymenoptera) aus der Familie der sozialen Faltenwespen (Vespidae). Die namensgebende und in Mitteleuropa bekannteste Art ist die Europäische Hornisse (Vespa crabro). Sie gehören zur Unterfamilie der Echten Wespen (Vespinae) von denen es 23 verschiedene Arten gibt. Seit geraumer Zeit gehört auch die Asiatische Hornisse zu den in Deutschland vorkommenden Arten.
Der größte Unterschied der beiden in Deutschland vorkommenden Arten liegt darin, dass die Europäische Hornisse mittlerweile stark bedroht ist, während sich die Asiatische Hornisse mehr und mehr in Europa ausbreitet und heimisch wird. Glücklicherweise haben sich die Bestände der Europäischen Hornisse wieder erholt und die Population nimmt wieder zu.
Die heimische und die eingewanderte Hornissenart können aufgrund von einfachen Merkmalen gut unterschieden werden:
Der Kopf der Europäischen Hornisse ist rötlich bis schwarz gefärbt während der Thorax der Europäischen Hornisse rotbraun ist und eine schwarze, v-förmige Zeichnung aufweist. Die vorderen Segmente der europäischen Art rotbraun und schwarz, mit der zur Spitze hin charakteristischen Wespenzeichnung in schwarz auf gelbem Grund.
Der Kopf der Asiatischen Hornisse ist schwarz, mit einer orangefarbenen Stirn. Auch der Hinterleib der eingewanderten Art ist dunkler im Vergleich zur heimischen Hornisse. Die vorderen Segmente der Asiatischen Hornisse sind schwarz und lediglich an der Spitze orangegelb gefärbt
Im Vergleich zu anderen Wespenarten ist der Unterschied zuallererst in der Größe festzustellen. Doch nur die Königin des Hornissenvolkes ist deutlich größer als eine Wespe. Bei Arbeiterinnen und Drohnen ist vielmehr die teils starke Orangefärbung im vorderen Körperbereich deutlichstes Unterscheidungsmerkmal.
Das bedeutendste Unterscheidungsmerkmal der Europäischen Hornisse und unserer heimischen Wespen ist das Nest. Während es Wespen lieben, ihr Nest in dunklen Ecken, wie auch bspw. Rollladenkästen, zu errichten, bauen Hornissen ihr Nest auch in Bäumen oder auf Dachböden. Auch in der Farbe sind die Nester gut zu unterscheiden. Wespennester sehen in der Regel aus wie graues Altpapier, Hornissennester hingegen sind heller und braun und mit teils wundervollen Marmorierungen versehen.
Da Hornissenvölker wesentlich kleiner sind als Wespenvölker, ist auch die Größe des Nestes hilfreich bei der Unterscheidung. Wespennester können durchaus eine Größe eines Fußballs erreichen. Ein weiteres Merkmal ist die Nachtaktivität von Hornissen, sodass auch nach der Dämmerung immer noch lautes Brummen aus dem Nest zu hören ist. Typisch für ein Hornissennest ist auch eine Öffnung, entweder nach unten oder hinten, durch welche Kot aus dem Nest fällt. Dies gibt es bei Wespennestern nicht.
je nach Art
Arbeiterinnen 14 bis 40 Tage
Spitzmaus, Hummelsnestmotte
Hornissen ernähren sich im Allgemeinen von Baumsäften, Nektar, Fallobst und Honigtau. Die Larven werden mit eiweißreichen Insekten versorgt. Bei der asiatischen Art kommen Bienen als Nahrung hinzu, was in der Größe des Volkes begründet liegt.
Für beide Arten gilt, dass die im Vorjahr begatteten Jungköniginnen im Mai mit dem Nestbau beginnen. Während die Europäische Hornisse als Nistplatz wettergeschützte Hohlräume, wie Baumhöhlen oder Nistkästen bevorzugen, baut die Asiatische Hornisse ihre Nester zumeist im Freien und bevorzugt in Baumkronen in teilweise mehr als 10 m Höhe. Die heimische Art nutzt auch Dachböden oder Rollladenkästen für den Nestbau. Sowie die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, stellt die Königin ihre Nestbauaktivität ein, dies wird dann von den Arbeiterinnen übernommen.
Zum Höhepunkt der Entwicklung eines Volkes, also im Hochsommer/Frühherbst, zählen etwa 500 bis 700 Individuen zum Volk. Bei der Asiatischen Wespe sind es rund 1000 bis 2000 Individuen. Ist der gewählte Platz für das Hauptnest zu klein, werden sogenannte “Filialen” gegründet, häufig in unmittelbarer Nähe zum Hauptnest. Ein Volk der Europäischen Hornisse bringt etwa 200 Jungköniginnen hervor.
Die Lebensdauer der Arbeiterinnen beträgt zwischen zwei und sechs Wochen. Die Drohnen werden etwas älter, sterben aber meist kurz nach der Begattung. Königinnen werden bis zu einem Jahr alt und sterben mit der Nestaufgabe im Herbst. Die Jungköniginnen überwintern in Spalten und Hohlräumen in totem Holz, und zwar meist einzeln. Nur in Ausnahmefällen nutzen mehrere Tiere den gleichen Platz. Je nach lokalem Klima beläuft sich die Überwinterungsperiode auf sechs bis acht Monate.
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Im Vergleich zu anderen Faltenwespen sind sowohl die Europäische als auch die Asiatische Hornisse sehr friedfertig. Nur im Falle eine Bedrohung wird zur Verteidigung der Stachel eingesetzt. Das Gift beider Arten ist weniger toxisch als das Gift von Bienen oder anderen Wespenarten. Der Stich als solcher kann jedoch schmerzhafter sein, da das Gift Acetylcholin enthält. Zudem ist der Stachel der Hornissen länger und dringt in andere Hautschichten vor.
Allergische Reaktionen kommen nur in sehr seltenen Ausnahmefällen vor und nur bei rund 2 bis 3 % der Bevölkerung. Allerdings sind nur Menschen gefährdet, die bereits zuvor schon einmal gestochen wurden, denn eine Allergie entwickelt sich nur und erst nach mehreren Stichen derselben Art.
Der Mythos, dass Hornissenstiche tödlich sein können, ist in der Tat nicht mehr als ein Mythos und entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage.
Aufgrund der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) und dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind Hornissen besonders streng geschützt. Die Europäische Hornisse darf weder gefangen noch getötet werden und auch die Nester dürfen nicht bekämpft werden. Die Naturschutzbehörden erteilen jedoch Ausnahmegenehmigungen je nach Lage des Nestes, vor allem bei Allergikern und Kleinkindern.
Befindet sich bei Ihnen ein Nest der Asiatischen Hornisse, ist die Untere Naturschutzbehörde zu informieren, die sich um eine Umsiedlung des Nestes kümmert, da die Vespa velutina die heimischen Honigbienen bedroht.
Haben Sie ein Hornissennest nahe an Haus oder Wohnung, kann ein Schädlingsbekämpfer behilflich bei der Umsiedlung sein. So kann die Situation genauestens begutachtet und ein geeigneter Platz für die Umsiedelung gefunden werden. Auch für die Umsiedelung ist eine Genehmigung der Naturschutzbehörden notwendig.
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