Es gibt weltweit ungefähr 16.000 dokumentierte Ameisenarten, von denen 110 in Deutschland beheimatet sind. Obwohl Ameisen klein sind, sind sie in der Lage, etwa das 100-fache ihres eigenen Körpergewichts zu heben.
0,7 mm – 20 mm
bräunlich, schwarz, gelblich
04 – 12mg
mittel – hoch
In Deutschland sind Ameisen allgegenwärtig. Obwohl sie hauptsächlich in Wäldern und auf Wiesen zu finden sind, können einige Arten auch in Wohnungen und Häusern nisten und dabei nicht nur ein gesundheitliches Risiko darstellen, sondern auch wirtschaftlichen Schaden verursachen. Wenn Sie also bemerken, dass Ameisen in Ihr Zuhause eingedrungen sind, sollten Sie schnell handeln, um das Problem zu lösen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich um eine von fünf der folgenden Arten handelt, wenn Sie Ameisen in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung bemerkt haben.
Die schwarze oder schwarzgraue Wegameise,lateinisch als Lasius niger bezeichnet, gehört zu den staatenbildenden Ameisenarten. Jede Kolonie wird von einer Königin regiert und die Arbeiterinnen sind oft auf der Suche nach Nahrung, sogar in Innenräumen, wohin sie durch kleine Ritzen und Spalten gelangen. Dabei bilden sie deutlich sichtbare Ameisenstraßen und werden insbesondere von zuckerhaltigen Lebensmitteln angezogen.
Gelegentlich kann man fliegende schwarze Wegameisen entdecken, jedoch nur für einen kurzen Zeitraum. Diese könnten entweder männliche Ameisen oder Jungköniginnen sein, die zwar nicht auf Nahrungssuche sind, aber dennoch versehentlich in Innenräume gelangen können.
Eine gleichermaßen staatenbildende Ameisenart ist die braune Wegameise, lateinischer Name Lasius brunneus, die auch als braune Holzameise bezeichnet wird. Eine Kolonie kann jedoch mehrere Königinnen haben, wodurch sie sich von der schwarzen Wegameise deutlich unterscheidet. Darüber hinaus sind sie meist wesentlich schwerer zu erkennen, da sie keine Ameisenstraßen bilden und sich eher unsichtbar bewegen.
Zudem sind die braunen Holzameisen nicht nur zur Nahrungssuche in Innenräumen, sondern nisten auch gerne, wie es der Name schon verrät, in verbautem Holz bzw. in Wärmeisolierungsplatten.
Bei der Pharaoameise (lateinisch Monomorium pharaonis) handelt es sich um die kleinste der drei Ameisenarten, die sich mit Vorliebe von proteinhaltiger Nahrung ernähren. Eine Kolonie hat mehrere Königinnen. Das besondere Merkmal ist, dass in Gefahrensituationen eine große Kolonie in etliche kleine Kolonien aufgeteilt werden kann.
Im Gegensatz zu Weg- und Rossameisen gelangen Pharaoameisen nicht von außen in Innenräume, sondern werden im Generellen eingeschleppt. Dort bauen sie ihre Nester bestens versteckt und bevorzugt an wärmeren Orten, weshalb sie schwer auffindbar sind. Sogar Ameisenstraßen werden zumeist erst dann wahrgenommen, wenn das Volk schon ziemlich groß ist.
Der lateinische Name der zweifarbigen Wegameise ist Lasius emarginatus. Sie hält sich bevorzugt in einer warmen und trockenen Umgebung auf. In der Natur sucht sie sich ihre Nistplätze insbesondere unter Steinen, in Felsspalten sowie Hohlräumen und in morschen Holz. Allerdings können daneben auch Gemäuer aus Beton und Stein sowie putride jedoch noch intakte Holzteile zum Nisten genutzt werden. Gerne siedeln sich die Tiere auchin Zwischendecken an und bauen ihre Nester in Styropor-Dämmplatten und vergleichbaren Stoffen.
Die in Deutschland größte heimische Ameisenart und zugleich die größte der fünf häufigsten Ameisenarten ist die Rossameise. Während die braunschwarze Rossameise (lateinisch Camponotus ligniperdus) eine trocken-warme Umgebung bevorzugt, siedelt sich die schwarze Rossameise (Camponotus herculeanus), die auch Holzameise genannt wird, in kühleren, feuchteren Bereichen. Üblicherweise baut sie ihre Nester in lebenden Bäumen, doch auch im Balkenwerk von Häusern ist sie anzutreffen, speziell, wenn es sich dabei um Fichten- oder Kiefernholz handelt.
Aas, Honigtau
Tage bis Jahre
Ameisen, Amphibien, Vögel, Spinnen
Alle fünf der genannten Ameisenarten leben wie beschrieben in Kolonien, die von einer oder mehreren Königinnen gelenkt werden. Die Kolonie umfasst neben den Königinnen auch Arbeiterinnen, Männchen und im weiteren Verlauf Jungköniginnen. Im Sommer fliegen sowohl die Männchen als auch die Jungköniginnen zur Paarung aus und besitzen Flügel. Wurde eine Jungkönigin befruchtet, lässt sie ihre Flügel fallen.
Mehrheitlich leben die Männchen der braunen Wegameise lediglich wenige Tag bis Wochen. Sie sterben kurz nach der Paarung. Für gewöhnlich werden Arbeiterinnen mehrere Monate alt und verenden erst, wenn es Richtung Winter geht. Eine Königin hingegen lebt einige Jahre.
Auch bei der braunen Wegameise leben die Männchen nur ein paar Tage. Allerdings sterben die Arbeiterinnen nicht mit der kalten Jahreszeit, sondern leben rund zwei bis vier Jahre und die Königinnen können sogar über 20 Jahre alt werden.
Die Pharaoameisen wiederum haben die kürzeste Lebenserwartung. Arbeiterinnen leben rund drei Monate und auch die Königin wird generell nicht älter als ein Jahr. Sie stirbt nach acht bis zwölf Monaten. Rund drei bis vier Wochen leben die Männchen, die nach der Befruchtung der Jungköniginnen sterben.
LASSEN SIE SICH VON EXPERTEN HELFEN
Die Weg- sowie Rossameisen sind in erster Linie Materialschädlinge, wovon insbesondere Holz und Dämmstoffe erfasst werden. Ein starker Befall kann dazu führen, dass Teile eines Bauwerks hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit beeinträchtigt werden. Daher ist ein Befall durchaus eine ernstzunehmende Sache.
Gesundheitlicher Natur sind die Gefahren bei den Pharaoameisen. Gerade in Gesundheitseinrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäusern bedeuten sie aufgrund von Keimübertragung sowie -verbreitung ein ernstes Risiko für Patienten. Öfter als gedacht, kommt auch zu Beschädigungen elektrischer Geräte, weil die Tiere in winzigste Spalten gelangen und so zu Kurzschlüssen führen können.
Sowohl in Privathaushalten als auch im Lebensmittelhandel können sämtliche Arten zudem betroffene Lebensmittel kontaminieren und in Mitleidenschaft ziehen. Dies trifft vorzugsweise jedoch auf die Pharaoameisen zu.
Liegt ein Befall von Holzameisen vor, sollte unter allen Umständen ein Kammerjäger sowie ein Bausachverständiger hinzugezogen werde
Um die Ameisen endgültig zu bekämpfen, ist es nötig, an die Königin bzw. die Königinnen zu gelangen, denn nur ohne sie kann eine Kolonie nicht fortbestehen. Je mehr Königinnen eine Kolonie aufweist, desto problematischer gestaltet sich die Bekämpfung. Obwohl die Bekämpfung niemals leicht ist, ist sie allerdings bei den schwarzen Wegameisen grundsätzlich am einfachsten, weil es in deren Kolonie nur eine Königin gibt. Aus diesem Grund wird für diese Ameisenart in aller Regel Ködergel ausgelegt. Das Gel wird von den Arbeiterinnen ins Nest gebracht und im erreicht im Idealfall auf diese Weise auch die Königin. Im Gegensatz dazu wird bei zweifarbigen und braunen Wegameisen sowie Rossameisen häufiger Heißluft oder Kälte, in Form von flüssigem Stickstoff, verwendet.
Hausmittel wie Zimt oder Essig haben lediglich dann einen Effekt, wenn sich das Nest der Ameisen nicht im Inneren befindet und die Arbeiterinnen nur aufgrund der Nahrungssuche in die Innenräume kommen. Wenn Sie herausfinden können, an welcher Stelle die Ameisen hereinkommen, können Sie dort mit einem der Mittel behandeln. Durch den unangenehmen Geruch sollen die Ameisen davon abgehalten werden, dass sie weiter ins Haus oder die Wohnung vordringen. Darüber hinaus sollten sämtliche möglichen Nahrungsquellen entfernt werden.
Infolge ihrer sehr kleinen Größe und mehrerer Königinnen in der Kolonie ist die Bekämpfung von Pharaoameisen ausgesprochen diffizil und sollte zwingend von einem gut ausgebildeten Schädlingsbekämpfer vorgenommen werden. Die meist sehr gut versteckten Nester sind obendrein auch noch schwer erreichbar. Erschwerend hinzu kommt, dass in Gefahrensituation die Kolonie in mehrere kleine Kolonien aufteilt, wodurch die Bekämpfung nicht einfacher wird. Deshalb werden auch keine Sprays eingesetzt, sondern Fraßgiftköder verwendet. Um mit der Bekämpfung erfolgreich zu sein, muss diese gut geplant und umgesetzt werden.
Erst wenn alle Königinnen der Kolonie von Pharaoameisen getötet werden konnte, ist die Bekämpfung der Kolonie beendet und erfolgreich. Regelmäßige Kontrollen sind daher genauso notwendig wie Wiederholungsbehandlungen. Hausmittel wie Essig, Nelken oder Backpulver sind bei Pharaoameisen vollkommen erfolgs- und wirkungslos
LASSEN SIE SICH VON EXPERTEN HELFEN